Mentoring – Ein Tandem im Interview

Ariane Witzingerode und Ihre Mentorin Frau Stenzel

Was zeichnet das Mentoring Programm zwischen dem Femtec.Alumnae e.V. und der Union dt. Zonta Clubs in besonderem Maße aus, wo sehen Sie Alleinstellungsmerkmale?

Pamela Stenzel (Mentorin): Das Programm eröffnet zunächst die Möglichkeit eines bereichernden Austauschs zwischen den Generationen, der einen Perspektivenwechsel und eine Förderung des Verständnisses der jeweiligen Sichtweisen erlaubt. Gegenstand der Gespräche sind aber nicht nur persönliche Themen, sondern auch die Rolle und Situation von Frauen in Beruf und Gesellschaft insgesamt werden behandelt. Das Fehlen eines MINT-Bezugs bzw. direkter beruflicher Überschneidungspunkte ist meiner Erfahrung nach dabei nicht hinderlich. Im Gegenteil: Der Austausch findet in einem absolut geschützten Raum statt und gerade der fachfremde Blick von außen eröffnet neue Perspektiven. Zudem geht es häufig um den Transfer informellen Wissens und eines fachübergreifenden Erfahrungsschatzes. So können wichtige Impulse für persönliche und berufliche Veränderungen gegeben werden – für beide Seiten.

Ariane Wintzingerode (Mentee): Für die Frauen von heute ist es schon sehr viel „normaler“ sich beruflich zu behaupten und eine Karriere zu verfolgen. Unsere Mentorinnen aus der Zonta haben in ihren ersten Berufsjahren mit Sicherheit noch deutlich härtere Kämpfe ausfechten müssen und müssen das bis heute tun. Ich treffe selten auf andere Frauen, die schon mehrere Jahrzehnte Berufserfahrung hinter sich haben und meinen Wunsch nach beruflicher Verwirklichung nachvollziehen können. Oft kommt aus dem befreundeten Umfeld meiner Familie nur Erstaunen oder übertriebene Bewunderung für uns „Karrierefrauen“ von heute. Das hilft mir nicht weiter. Die Mentorinnen der Zonta hingegen finden es völlig normal, dass wir Femteclerinnen nicht auf der Stelle treten wollen. Darüber hinaus zeichnet für mich das Programm aus, dass die Mentorinnen mit hoher Wahrscheinlichkeit keinen meiner Kollegen, Vorgesetzten oder andere Mitarbeiter in meinem Umkreis kennt. Das macht es möglich, sehr frei zu sprechen, auch z.B. über einen Arbeitgeberwechsel.

Was war Ihre persönliche Motivation zur Teilnahme an dem Programm bzw. sich als Mentorin zur Verfügung zu stellen?

Pamela Stenzel (Mentorin): Ich hätte mir früher selbst gewünscht, die Möglichkeit zu haben, an einem derartigen Programm teilnehmen zu können und es bereitet mir Freude, für andere hilfreich zu sein. Aber auch ich persönlich konnte meine eigene Reflektion fördern, indem ich meine Mentee bei diesem Prozess begleitet habe. Darüber hinaus hat die Teilnahme zur Vernetzung zwischen den beiden Frauennetzwerken beigetragen.
Ariane Wintzingerode (Mentee): Für mich persönlich war die Motivation, die Frage beantworten zu können, welchen nächsten Schritt meiner beruflichen Laufbahn ich gehe und welche Ziele ich habe. Die Neutralität der Mentorin empfinde ich als gewinnbringend. Ihr Blick ist objektiv und mit ihrer Lebens- und Berufserfahrung kann sie viel weiter vorausblicken als ich. Ich habe auch unabhängig von den Mentoringthemen neue Inspiration bekommen und einiges über Beruf und Werdegang meiner Mentorin gelernt. Das öffnet einem zusätzlich die Augen.

Was ist parallel in der Zusammenarbeit im Rahmen des Programms erreicht worden und gibt es einen Wirkungskreis darüber hinaus?

Pamela Stenzel (Mentorin): Neben der Arbeit an der eigenen Persönlichkeit fand ein Jobwechsel statt, d.h. es konnten sowohl persönliche und berufliche Ziele erreicht werden. Über das Programm hinaus ist zwischen uns eine langfristige Verbundenheit entstanden und als Mentorin bleibe ich gewissermaßen „Ratgeberin fürs Leben“. Für mich persönlich hat sich außerdem die Möglichkeit eröffnet, den Femtec Alumnae e.V. besser kennenzulernen und mich in vielen spannenden Gesprächen mit verschiedenen Absolventinnen auszutauschen.. Eine meiner schönsten Erinnerungen ist die Beachparty in der Volleyhalle. Aber auch auf Seiten der Zonta entsteht ein neues Netzwerk der Mentorinnen, welches über den regionalen Kreis hinausgeht.
Ariane Wintzingerode (Mentee): Durch meine Mentorin habe ich u.a. einen spannenden Vortrag über FidAR mitbekommen. Die Frauenquote war schon damals ein wichtiges Thema in der Politik und öffentlichen Wahrnehmung. Für mich war es hilfreich, nicht nur mit meinem Mann, Kollegen oder meiner Familie darüber zu sprechen. Darüber hinaus habe ich noch einmal mehr über die Union dt. Zonta Clubs lernen können. Aus unserem Mentoring ist eine freundschaftliche Verbindung entstanden, die bis heute andauert. Auch mein Mann hat meine Mentorin schon einige Male getroffen und versucht, ihr mit seinem Netzwerk weiterzuhelfen. Insofern ist es mittlerweile nicht mehr nur eine Zweier-Verbindung.

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